Regionalplan Südhessen 2025

Regionalplan Südhessen 2025: Auswirkungen auf Bensheim

Der Regionalplan Südhessen 2025 gibt den Rahmen für die künftige Entwicklung unserer Region vor – mit weitreichenden Folgen für Bensheim. Die Stadt ist darin als Entlastungskommune ausgewiesen, was bedeutet, dass Bensheim zusätzliche Wohn- und Gewerbeflächen entwickeln soll. Doch das Wachstum bringt Herausforderungen mit sich, die das Leben in der Stadt nachhaltig prägen werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bensheim ist im Regionalplan Südhessen als Entlastungskommune für Frankfurt vorgesehen.
  • Voraussichtlich sind 22 Hektar Wohnbauflächen und 15 Hektar Gewerbeflächen.
  • Wachstum bedeutet mehr Druck auf Verkehr, Schulen, Infrastruktur und Natur.
  • Die Stadt entscheidet über konkrete Baugebiete und den Zeitpunkt der Entwicklung.
  • Priorität hat die Innenentwicklung vor der Erschließung neuer Flächen.
  • Klimaschutz und Lebensqualität müssen beim Wachstum konsequent mitgedacht werden.

Inhaltsverzeichnis


Was ist der Regionalplan Südhessen?

Der Regionalplan Südhessen ist eine langfristige Landkarte für die Entwicklung der Region bis etwa 2045. Er legt fest, wo sich neue Wohngebiete, Gewerbeflächen und Grünzonen befinden dürfen. Außerdem definiert er Verkehrsachsen und Schutzgebiete für Natur und Landschaft. Für Bensheim bedeutet das, dass die Stadt in den geplanten Rahmen für Bau- und Entwicklungsflächen eingebunden wird, dessen Einhaltung für die kommunale Planung verbindlich ist.

Bensheims Stadtverwaltung sieht im Regionalplan ein wichtiges Planungsinstrument. Bürgermeisterin Christine Klein betont, dass der Plan das Instrument ist, das die Spielräume für künftige Bebauungen und die Sicherung von Grünflächen setzt. Allerdings schafft der Regionalplan kein Baurecht, sondern stellt nur den Rahmen. Die Stadt entscheidet selbst über Zeitpunkt, Umfang und Lage der konkreten Bebauungspläne.

Bensheims Rolle als Entlastungskommune

Im Regionalplan wird Bensheim als sogenannte „Entlastungskommune“ eingestuft. Das bedeutet, dass die Stadt dazu beitragen soll, den starken Bevölkerungs- und Wirtschaftsboom im Rhein-Main-Gebiet – insbesondere in Frankfurt – mit zusätzlichen Wohn- und Gewerbeflächen abzufedern.

Konkret sind für Bensheim 22 Hektar für Wohnbau und 15 Hektar für Gewerbe vorgesehen. Diese Kontingente bilden eine Obergrenze, die nicht überschritten werden darf, aber auch nicht ausgeschöpft werden muss. Die Bezeichnung „Entlastungskommune“ bringt allerdings auch einen erhöhten Entwicklungsdruck mit sich, der bei vielen Bürgerinnen und Bürgern kontrovers diskutiert wird.

Chancen und Herausforderungen für Bensheim

Das geplante Wachstum bietet Chancen, aber auch erhebliche Herausforderungen:

  • Wohnraummangel und steigende Preise: Bensheim wächst, und der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum steigt. Der Regionalplan liefert den Rahmen, um diesen Bedarf zu decken, doch die Umsetzung ist komplex und teuer.
  • Begrenzte Flächenreserven: Innenstadtnahe Nachverdichtung wurde bereits intensiv genutzt. Neue Flächen am Stadtrand sind rar und müssen sorgfältig ausgewählt werden.
  • Infrastrukturbelastung: Straßen, Schulen, Kitas und Sportanlagen stoßen heute schon an ihre Kapazitätsgrenze. Zusätzliche Einwohner bringen Mehrverkehr und höheren Bedarf an sozialen Einrichtungen mit sich.
  • Klimaschutz und Natur: Der Regionalplan setzt auf nachhaltige Entwicklung. Klimafreundliche Architektur, Erhalt von Grünflächen und Frischluftschneisen sowie energieeffiziente Bauprojekte sind zwingend, um die Lebensqualität zu sichern.
  • Politische Debatte: Es gibt unterschiedliche Meinungen, ob Bensheim als „Schlafstadt“ für Frankfurt wachsen soll oder ob das Wachstum stärker lokal gesteuert und begrenzt werden muss.

Priorität für nachhaltige Stadtentwicklung

Ein zentraler Leitgedanke im Regionalplan Südhessen ist der Entwurf „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“. Das bedeutet, dass zunächst bestehende Baulücken, Nachverdichtungen und ungenutzte Flächen im Stadtgebiet genutzt werden sollen, bevor neue Baugebiete am Stadtrand erschlossen werden.

Darüber hinaus fordert der Plan klare Richtlinien für klimafreundliches Bauen: Photovoltaik auf Dächern, Begrünung, Regenrückhalteflächen und die Reduzierung von Stellplätzen zugunsten des Umweltverbundes sind Beispiele solcher Vorgaben.

Bensheim spielt mit seiner guten Verkehrsanbindung und seiner Funktion als Mittelzentrum eine Schlüsselrolle. Umso wichtiger ist es, den Wachstumspfad mit konkreten Maßnahmen für Klimaschutz, qualitätsvolles Bauen und soziale Infrastruktur abzusichern.

Fazit: Wachstum mit Augenmaß

Der Regionalplan Südhessen 2025 bietet Bensheim wichtige Perspektiven für die Zukunft. Die Stadt ist gut aufgestellt, steht aber auch vor großen Herausforderungen. Wachstum wird kommen – doch entscheidend ist, wie es gesteuert wird. Die Balance zwischen Entwicklung, Klimaschutz und Lebensqualität muss gewahrt werden.

Bensheim hat jetzt die Chance, mit Bedacht die Weichen zu stellen: Wohn- und Gewerbeflächen gezielt freizugeben, auf nachhaltige Nachverdichtung zu setzen und die Infrastruktur konsequent auszubauen. Nur so kann die Stadt auch für kommende Generationen ein lebenswerter Ort bleiben.

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